Chronique par Rigobert Dittmann dans Bad Alchemy (3 octobre 2012)

Aus anfänglich tastendem Plinkplonking entwickelt dieses Trio zuerst über die 35 Min. von ‘trans’ einen verdichteten und eng verzahnten Groove aus Kontrabasssounds und hyperaktivem Drumming. In diesen wirbelnden Klangstrudel stößt Risser mit perkussiv geklopftem pianistischem Riffing. Ihr beständiges Hämmern, das in seinem schwankenden Tempo und changierender Dichte naturhaft wirkt, gibt dem Klangstrom eine steinige Qualität und die Kraft, sich derart weit zu erstrecken und erst ganz zuletzt mit Bogenstrichen und transparentem Flirren zu versickern. Am Werk sind dabei drei hervorragende Improvisatoren mit französischer Prägung, aber internationaler Erfahrung. Duboc, Jahrgang 1969, hat sich mit dem Free Unfold Trio und Nuts einen Namen gemacht und in The Fish dann auch schon zusammen mit Perraud gespielt. Der 1971 in Nantes geborene Drummer hat bereits mit 19 bei Shub-Niggurath getrommelt, bevor er mit Hubbub, Calx und Return Of The New Thing sich umorientierte und nun mit Das Kapital, im Duo mit Elise Caron, im Trio mit Sylvain Kassap und dem eigenen Quartett Synaesthetic Trip einen prallen Terminkalender hat. Risser ist mit Jahrgang 1982 die Jüngste, hat sich aber mit Donkey Monkey, The New Songs und Vision7 weit in den Vordergrund geschoben. Der repetitive Duktus, der auch das gut viertelstündige ‘chant d’entre’ bestimmt, erinnert ein wenig an Huntsville. Die beständig pluckernden und tröpfelnden Impulse sind aber nicht so minimalistisch, und vor allem Perrauds perkussiv angereichertes Wildbachdrumming sorgt dabei für quirlige Strudel und heftige Spritzer. Was da in Malakoff aufgenommen und in Bagnolet abgemischt wurde, bestätigt den guten Ruf der französischen Szene.

 

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